RASPUTIN (GRIGORI JEFIMOWITSCH)
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     Russischer Mönch und "Wunderheiler"
     Geb.: um 1865 in Pokrowskoje/Sibirien
     Gest: am 30.12.1916 in Petersburg

     Als umherziehender Wunderdoktor hatte sich der Bauerssohn und
     Ordensbruder (seit 1904) - nicht zuletzt auch wegen seiner dä-
     monischen Erscheinung - einen gewissen Ruf erworben, so daá er
     1907 Zugang zum Hof fand. Der im Volksmund "Heiliger Teufel"
     genannte Rasputin gab an, mit mythischen Kräften die Blutkrank-
     heit des 1904 geborenen Thronfolgers heilen und damit den Fort-
     bestand der Romanow-Dynastie sichern zu k”nnen.

     Als tatsächlich eine Besserung des Patienten eintrat, gewann
     der schlaue und skrupellose Rasputin trotz seines skandalösen
     Lebenswandels eine derart vorrangige Vertrauensstellung beim
     Zarenpaar (Nikolaus II und Alexandra), daá die russische Poli-
     tik tatsächlich ein Jahrzehnt lang von dieser Abenteuerfigur
     bestimmt wurde. Um den Untergang des alten zaristischen Russ-
     land aufzuhalten, ließen adlige Verschwörer Rasputin ermorden.
 
 

     SITTING BULL
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     Indianerhäuptling
     Geb am:  irgendwann 1831 am Grand River/South Dakota
     Gest am: 15.12.1890 in Fort Yates/North Dakota

     "Sitzender Stier" (auf Indianisch: Tatanka Yotanka) war Stammes-
     häuptling der Sioux und einer der Überragenden Führer der letzten
     indianischen Freiheitsbewegung (1866-76). Zusammen mit Häuptling
     "Crazy Horse" lockte er 1876 am Little Big Horn River das 200
     Mann starke Kavallerieregiment des US-Generals Custer in einen
     Hinterhalt, wo es in einem mehrstündigen Kampf völlig aufgerieben
     wurde.
     1877-81 lebte Sitting Bull im kanadischen Exil, anschliessend in
     einem Indianerreservat in North Dakota. Dort wurde er bei der
     Festnahme wegen unerlaubter Kulthandlungen erschossen.
 
 
 

     SIR FRANCIS DRAKE
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     Englischer Admiral
     Geb.: 1540 in Crowndale
     Gest: 28.01.1596 in Panama

     Seine ersten Seereisen unternahm Drake nach Hinterindien und Guinea
     als Begleiter des Hauptverantwortlichen für den englischen Sklaven-
     handel, John Hawkins. Auf erfolgreichen Kaperfahrten als 22jähriger
     Kapitän im Golf von Mexico plünderte er 1572 die Stadt Nombre de
     Dios und fing 1573 auf der Landenge von Panama einen spanischen
     Silbertransport von 40.000 Pfund ab. Mit dieser ungeheuren Beute
     heimgekehrt, wurde Drake von Königin Elisabeth I. damit beauftragt,
     Südamerika zu umrunden und die spanischen Häfen auf dessen Westküs-
     te anzugreifen. Auf dieser Fahrt umsegelte er 1577-80 als erster
     Engländer mit der "Golden Hind" die Erde.
     1585 wurde Drake mit einer Flotte zur Schwächung der spanischen Po-
     sition nach Mittelamerika beordert und eroberte Santiago, Santo Do-
     mingo und Cartagena. 1587 verbrannte er auf einem neuen Einsatz ei-
     nen Großteil der spanischen Kriegsflotte im Hafen von Cadiz und be-
     siegte 1588 als Vizeadmiral die erneuerte "Armada" bei ihrem Versuch
     England anzugreifen. Drakes letzte Fahrten im Karibischen Meer 1595
     mit John Hawkins brachten keine neuen Erfolge. Er erkrankte und
     starb in der Bucht von Portobello.
     Durch seine erfolgreichen Seeschlachten, Kaper- und Eroberungsfahrten
     wurde Drake, der die Kartoffel und das Tabakrauchen nach Europa
     brachte, zum Mitbegründer der englischen See- und Weltmacht ...
 
 
 

     ANDREAS HOFER
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     Tiroler Freiheitskämpfer
     Geb am:  22.11.1767 in St.Leonhard/Passeiertal
     Gest am: 20.02.1810 in Mantua

     Der "Sandwirt von Passeier" trat 1809 an die Spitze der Tiroler
     Volkserhebung gegen die nach dem Preßburger Frieden (1805) er-
     richtete und von Frankreich gestützte bayrische Herrschaft.
     Mit den siegreichen Kämpfen am Berg Isel (1809) zwang er die
     Bayern zur Aufgabe Tirols. Von Wien ermutigt, führte er den
     Kampf auch nach dem Waffenstillstand von Znaim fort, schlug
     mit seinen Bauern, wiederrum am Berg Isel, die Franzosen und
     wurde Regent von Tirol. Nach dem Verzicht Österreichs auf Tirol
     im Frieden von Schönbrunn (1809) kämpfte Hofer in Unkenntnis
     der politischen Ereignisse weiter und musste nach einer Nieder-
     lage gegen die Bayern und Franzosen fliehen.
     Durch Verrat in die Hände der Franzosen gefallen, wurde er auf
     Befehl Napoleons I. standrechtlich erschossen und damit zum
     verehrten Märtyrer Tirols. 1823 erhielten seine Gebeine in der
     Innsbrucker Hofkirche die letzte Ruhestätte.
 
 
 

     AL(FONSO) CAPONE
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     Amerikanischer Bandenchef
     Geb.: 17.01.1899 in Neapel
     Gest: 25.01.1947 in Miami/Florida

     Der legendäre Gangsterboss der Vereinigten Staaten war italieni-
     scher Herkunft und wuchs in den Slums von New York auf. Er ging
     1920 nach Chicago und schloß sich der Bande von John Torrio an.
     Diese bezog ihre Einnahmen aus Prostitution und Glücksspiel so-
     wie illegalen Kneipen, die zur Zeit der Prohibition, dem staat-
     lichen Alkoholverbot 1920-1933, riesige Gewinne machten.
     Ausserdem wurde Geschäftsleuten gegen hohe Gebühren der "Schutz"
     der Bande aufgezwungen. Nach der Flucht von Torrio aus Chicago
     wurde Capone dessen Nachfolger und beging zahlreiche brutale,
     von der Polizei aber nie nachzuweisende Bandenmorde. 1931 konnte
     er nur der Steuerhinterziehung überführt werden. Der Gewinn von
     Capones Bande soll 1927 105 Millionen Dollar betragen haben.
 
 
 

    ARCHIMEDES
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     Griechischer Mathematiker, Physiker, Erfinder
     Geb: um 285 vor Christus in Syrakus
     Gest: 212 vor Christus in Syrakus

     Archimedes, vielseitigster Naturwissenschaftler seiner Zeit, er-
     forschte vor allem die mechanischen Gesetze der "einfachen Ma-
     schinen" der Physik: Hebel, schiefe Ebene und Rolle, die das
     Grundprinzip aller Maschinen bilden. Große Teile seiner Schriften
     sind nur bruchstückhaft erhalten, wie z.B. die Hebelgesetze,
     deren gewaltige Wirkung Archimedes so kommentierte: "Gebt mir
     einen festen Punkt ausserhalb der Erde, und ich werde sie aus den
     Angeln heben". Die schiefe Ebene, von Alters her schon vom Keil
     benutzt, regte ihn zur Erfindung der Schraube an und zur Entwick-
     lung der Wasserschnecke oder ägyptischen (archimedischen) Schraube,
     die nochheute zur Wasserfärderung eingesetzt wird.
     Mittels mehrerer Rollen baute Archimedes den ersten Flaschenzug.
     Basierend auf der theoretischen Erfassung der einfachen Maschinen,
     konstruierte er eine Fülle von komplizierterem mechanischen Vor-
     richtungen, wie Belagerungs- und Wurfmaschinen, und ein mit Was-
     serdruck betriebenes Planetarium.
     Weiterhin entdeckte er das nach ihm benannte "Archimedische Prin-
     zip" der Hydrostatik oder des Auftriebs: Ein in Flüssigkeit oder
     Gas eingetauchter Körper verliert scheinbar soviel von seiner
     Gewichtskraft, wie das von ihm verdrängte Flüssigkeitsvolumen
     wiegt. Als Mathematiker, Archimedes hatte in Alexandria studiert,
     fand er das Gesetz des Schwerpunkts, das spezifische Gewicht, die
     Quadratur der Parabel und die Kubatur von Drehkörpern; er berech-
     nete Flächen und Rauminhalte, Quadratwurzeln, die Optik von Hohl-
     spiegeln und vielerlei mehr und legte die Grundlagen zur Inte-
     gralrechnung. Bei der Eroberung von Syrakus wurde Archimedes von
     einem römischen Soldaten erschlagen.