Angefangen hats damit das auf den Eintrittskarten stand "Anfang 20:30
Uhr".
Wie jedem klar sein duerfte hats nicht um 20:30 Uhr, nicht um 21:30
Uhr und
nicht um 22:30 Uhr angefangen, sondern um genau 22:31 Uhr :-)
Nach einem etwas zu langem Intro, das sich fuer den Zuschauer unsichtbar
hinter
herruntergelassenen Jalousien abgespielt hat gabs erstmal massig Trockennebel
und breitbeinig dastehende Gittarreros zu sehen.
Das ganze ging dann ueber in den ersten Song "Die Zeit ist reif", der
auch der
gleichnamige Titel der eben erschienenen 95ger CD von Pierrot ist.
Ohne grosse Unterbrechungen gings weiter in den "Schlachthof der Liebe",
der
nach Aussagen der Band der Song fuer alle "Schuettler" sein soll.
Geschuettelt hat sich bis dahin (abgesehen von den Haaren der Musiker)
nicht viel.
Nach dem zweiten Song eine kurze Begruessung durch den Saenger, etwas
dezenter
Applaus der Zuschauer (der Rock-Club war schaetzungsweise gut zur Haelte
gefuellt) und so gings mehr oder weniger von der Buehne aus gesehen
ziemlich ab.
Bis hin zuer ersten Cover-Version des Abends: Jeannie vom uns allbekannten
Falco
aus Oesterreich. (Gecovert wurde Jeannie 1).
Jener Song kam wie zu erwarten war sehr gut an, da ihn eh fast jeder
kennt.
Fuer meinen Geschmack wars DAS Highlight des Abends. Ein Song bei dem
irgendwie
alles passte. Abgesehen von der sehr guten "Pierrot-Rock-Version" hat
es auch
der Saenger Benny geschafft ausser einer guten Show-Einlage, auch von
der Stimme
her deutlich zu ueberzeugen. Der erste Moment an dem das Publikum aufzuwachen
schien...
Nach Jeannie gings weiter mit Eigenkompositionen (Zeit zu leben, Gott
hat
gesagt, Ausziehn, Pantoffelheld, Stueck fuer Stueck, Friss oder stirb
und Gib
nicht auf). Zwischendurch die "Pflicht" Ballade "Du bist mein Leben",
ein
durchaus gutgemachter Song, der sich allerdings auf Englisch irgendwie
besser
angehoert haette.
Wie gesagt, nach dem Falco-Cover wurde anscheinend eine Art "Zweiter
Teil"
angestimmt. Das Publikum wurde ploetzlich lockerer, die ganze Atmosphaere
irgendwie "familiaerer" und auf einmal fuehlte sich manch Zuschauer
der
vielleicht nur ganz zufaellig im Rock-Club war so richtig heimisch
:-))
Als Zugabe (auf der CD der "Dankeschoen-Song fuer die Fans) gabs dann
noch den
Titletrack aus der Zeichentrickserie "Wicki und die starken Maenner".
Ebenfalls
in einer Pierror-Rock-Version, die ausser den 5 Musikern wahrscheinlich
nie
jemand so gut rueberbringen wird.
Somit war die CD-Praesentation fuer "Die Zeit ist reif" abgeschlossen
und man
setzte noch 3 Coverversionen als "Party-Knaller" drauf. Zweimal Judas
Priest
(Breaking the law - Another things coming) und einen von Accept (Princess
of the
dawn) und das wars dann.... etwa 85 Minuten Rock aus Germany - Live...
Soweit zum musikalischen Ablauf des Konzerts.
Nervig war, das der Sound zum groessten Teil ziemlich mies rueberkam,
was mit
Sicherheit nicht an der Band sondern eher an einer "Hoerschwaeche des
Mischers"
lag. Double-Bass-Drums und Bass zugleich, der geneigte Zuhoerer musste
Glaeser
und Aschenbecher festhalten damit sie nicht von Tisch wanderten.
Ebenfalls etwas Nachteilig war, das die durchwegs deutschen Texte nur
teilweise
bis ueberhaupt nicht zu verstehen waren.
Aufgeschnappte Meinungen einiger Besucher:
Den Song kannst vergessen... die waren schon mal besser... Deutsch
klingts
beschissen... Pierrot? Nie gehoert.... Der Schlagzeuger wurde immer
lauter....
Und meine eigene Meinung dazu:
Verglichen mit den ersten Live-Auftritten der Band hat sich jeder der
5 Musiker
enorm verbessert. Derjenige der behauptet die Jungs haetten nix drauf,
der solls
erstmal nachmachen. Klar das sich jeder Song (egal von wem) auf CD
besser
anhoert.
Schade war auch irgendwie, das genau wie beim Konzert in Tankenrain
(ich glaub
es war 1993), ein Grossteil der Zuschauer/Hoerer keine Ahnung von Rockmusik
hatte. Jungs, die Zeit ist reif um endlich mit ein paar namhaften Kapellen
auf
Tour zu gehen, in grossen Hallen aufzutreten und vor Leuten zu spielen,
die von
Musik eine Ahnung haben!!!
Alles in allem war es aber ein gelungener Abend und man konnte durchaus
auch
seinen Spass dran haben. Und den hatte zumindest ich, als die Pyro-Effekte
beim
zweiten Song den Gitarristen fast von der Buehne gefegt haetten :-))
Bericht: Bertl (http://www.club-chantal.com)