Oldiefestival 10.10.2004, München, Olympiahalle


So...........
um 17.17 Uhr gingen erst einmal die Türen auf. 17 Minuten Verspätung !!!

Ziemlich sehr gut voll, die Olympiahalle.
Radio Arabella Oldieparade, alles im Bereich Rock/Pop, ausser Drafi
Deutscher keine Spur von Schlager. Im gegenteil, alle Bands spielten ihre
Sachen sogar ziemlich rockig.
Schade war allerdings das Boney M. ausgefallen sind, Liz Mitchell hatte
eine geniale Erkältung (so sagte der nervige Moderator von R.A.) und bringt
keinen Ton raus.

Los gings dann (ziemlich pünktlich) mit der ABBA-Cover-Band.
Ich muss sagen, die waren gar nicht so übel. Jedenfalls tausendmal besser
wie diese ABBA-Mania, die in den höchsten Tönen gelobt wurden und
eigentlich nix besonderes waren.
Diese ABBA-Cover-Band von heute Abend hatte es besser drauf. Die beiden
Mädels mit Perücken, Glitzeranzügen und weissen Platösen bestückt, sangen
munter drauf los. Der Ton wurde nicht immer getroffen, aber das Feeling kam
gut rüber. Und, was wichtig ist, alle Lieder wurden relativ hart gespielt,
zwar nicht so wie bei "Black Sweden" (schwärm) aber es war ziemlicher Power
drin. Mal abgesehen von "Dancing Queen" war ich ziemlich begeistert.

Als zweites kamen dann Smokie. 1 Original ist noch dabei, ziemlich ergraut,
der Bassist Terry Utley. Die Musik war super, musikalisch gabs nix
auszusetzen, aber der Sänger den sie da aufgegabelt haben ist unter aller
Sau. Wer den eingestellt hat, der muss einen Hörfehler haben. Gesang kann
man das nicht mehr nennen was der von sich gegeben hat, eher ein Winseln
und krächzen..... schade, somit konnte man (zumindest meiner Meinung nach)
den Auftritt von Smokie so ziemlich in die Tonne kicken.

Dann kam Drafi Deutscher. In Begleitung der vorher erwähnten ABBA-Covers.
Jene diesmal aber in normalen Klamotten und siehe da, die verkleidete
Annafrid von vorher machte in Zivil ganz gewaltig was her, und das, obwohl
die "Blonde" saugeile Schuhe anhatte :))
Drafi redete ziemlich dumm daher und reizte zu Lachanfällen. Er erzählte
etwas über Furze (Gesässhusten nannte er es) und erklärte, man erkennt wenn
ein Sänger an Gesässhusten leidet daran, das die Band plötzlich vor ihm
steht :-)))   Nun denn.... gesanglich bot er einiges.
Cinderella Baby, Heute male ich dein Bild Cindy-Lou, Shake Hands und
natürlich "Marmor Stein und Eisen bricht", letzteres in einer gut gerockten
Version mit schönen E-Gitarren. Stimmlich hat er auch noch einiges drauf.

Dann kam jener Dave Ashby den keine alte Sau kannte. Ein Typ, etwas längere
nach hinten gekämmte Brisk-Frisur vom Feinsten. Im weissen Sakko und blauer
Wandergitarre legte er los mit, man staune: American Pie. Auch schon ewig
nicht mehr gehört. Er sang so quer durch die Musiklandschaft und reizte
stark zum mitsingen. So als Lückenfüller war der echt super, der Knabe hat
was drauf.

Dann kamen "The Hollies". Mancher fands stinklangweilig, mancher war
begeistert. Musikalisch und auch gesangstechnisch erste Sahne. Mein
persönliches Highlight war allerdings "Long Cool Woman In A Black Dress".
Geile Gitarren und geiler Rhythmus.... so solls sein ;)
Ein wunderschön gesungenes "The Air that I breathe" und ein Dylan-Cover
(Blowing in the wind) und einiges aus längst vergangenen Hollies-Zeiten.
Mir persönlich hats ganz gut gefallen, vor allem weil ich die Band noch nie
live gesehen habe.

Dann gings zur Sache. Suzi Quatro.
Mit irgendeinem mir nicht bekannten neueren Song legte sie los, ging dann
gleich mit "Tear me apart" zur Sache und flog gleich am Anfang von "48
Crash" über irgendwelche Kabel und knallte samt Bass der Länge nach voll
auf die Bretter. Macht nix, sie stand auf und machte weiter wie wenn nix
gewesen wäre :-)  Ansonsten wars bis auf einen weiteren neuen Song (No
Choice) und einem absoluten Solo bei dem sie ganz allein auf der Bühen war
und sich selber am Keyboard begleitete wieder das selbe wie letztes Jahr.
Und trotzdem kam das Intro von "Can The Can" wo sie zusammen mit dem
Schlagzeuger trommelt saugut rüber. Ihr Outfit war allerdings eher witzig,
rotes Lederklüfterl und die Hosen recht kurz gehalten :) Sah irgendwie
recht albern aus. Zum Schluß gabs noch eine Zugabe "Sweet Little
Rock'n'Roller", was auch saugut rüberkam.

Dann, meine ehemalige absolute Super-Top-Nummer-Eins-Band: THE SWEET !
Andy Scott, der einzige wahre Sweet der noch dabei ist, stimmte seine
Gitarre selber und liess sich nicht aus der Ruhe bringen.
Leute, ich sags euch, den hab ich letztesmal gesehen wie es noch die
Originalbesetzung gab. Mister Scott ist natürlich älter geworden, auch
mopsiger ist er geworden, die Haare sind kürzer, aber auch nicht zu kurz,
könnt ihr euch das vorstellen das man einen in Erinnerung hat wie er damals
aussah und wie das ist wenn man ihn jetzt sieht? - Lassen wir das.
Gitarrentechnisch spielt er super, laut und hart, der Rest der Band ist
eigentlich bis auf den Sänger recht gut. Der hat nicht die geringste
Schangs auch nur annähernd an Brian Conolly ranzukommen.
Los gings gleich mit "Hell Raiser" (das LOOK NOW am Anfang ist übrigens
noch Original Conolly!!), dann ein Medley in dem u.a. Wig Wam Bam vorkam
(sauhart gespielt), ein recht langgezogenes "Love is like Oxygene" (This
Song is dedicated to Brian Conolly und Mick Tucker, sagte Andy) und
natürlich "Ballroom Blitz" und "Block Buster". HACH !!!!!
Aber: Mister Scott scheint inzwischen entweder ein absolut arrogantes
Arschloch geworden zu sein oder was weiss ich was er hat. Tatsache ist, das
er kurz vor und auch während des Auftritts ziemlich einen auf wichtig
machte und der letzte Ton seiner Gitarre war bei Ballroom Blitz noch nicht
verklungen als er sich die Gitarre runterriss und die dem Roadie in die
Hand drückte und schweigend die Bühne verliess.
Nicht grad die feine Art, aber trotzdem muss ich zugeben das die halbe
Stunde Sweet saugut war und gewaltige Erinnerungen bei mir geweckt hat.
Musikalisch waren sie mit Abstand die härtesten des Abends.

Dann kam nochmal Dave Ashby und zeigte und das er sowohl Simon & Garfunkel
wie auch John Denver gut nachmachen kann. Und die ganze Halle sang mit ihm
"Take me home country road" :-)

Der Abschlu� dann "Tremeloes". Auch in Originalbesetzung. Von der
Spielfreude her erste Sahne, aber die Art wie sie die Songs zerreissen ist
nicht mehr zu ertragen. "My Little Lady", mein Lieblingssong dieser Band,
wurde alle paar Sekunden mit dem inzwischen recht nervigen "woooooooo oooo
ooo oooo oooo" und den Aufforderungen zum mitklatschen unterbrochen.
Bei "Even the bad times are good" hams das aber wieder gut gemacht.
Dann kam eine stinklangweilieg Version von "Angel of the morning" mehr oder
weniger A Capella, und dann kam was kommen musste: Silence is golden.
Schlaftablette....... so gegen Mitternacht.

Tja, gegen 00:15 Uhr wars dann aus.


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