Black Sabbath, Olympiahalle, München, 16.06.2005
Karten ca 54 Euro (Tribüne)
Olympiahalle so gut wie voll, aber nicht ausverkauft.

Also ich kam um 19.50 Uhr an der Olympiahalle an. Da dröhnte bereits Sound
durch die Gegend. Um 19.52 sass ich auf meinem Platz. Die erste Vorband
(Name unbekannt) war bereits voll bei der Sache, obwohl laut Eintrittskarte
das Konzert erst um 20.30 Uhr losgehen sollte, auf den Plakaten die ich
unterwegs sah stand sogar schon 20 Uhr. Gut organisiert :-(
Wie dem auch sei, Vorband Nummer 1 spielte üblen Trash. 4 Langhaarige mit
Flying-V-Gitarren schüttelten sich einen ab. Bis 20.15 Uhr.
Dann wurde umgebaut und die 2. Vorband kam. Soulfly. Absolut übelster
Trash, dagegen war Vorband 1 noch harmlos.
Soulfly, bestehend aus 4 Knaben, die hopsend und schüttelnd Krach machten,
und das mit voller Überzeugung. Nicht einer von denen hatte musikalisch was
zu bieten, da half auch die Doppelhalsgitarre nix. Nach 30 Minuten wurde
der Sänger-Schreihals mit (immerhin leeren) Bierbechern von der Bühne
geschossen, ein weiterer traf den Schlagzeuger. Kurz drauf warf der einen
Teil seiner Drums vom Podest und die Sticks hinterher.
Applaudiert wurde wie sie die Bühne verlassen haben.

Man fragt sich was im Hirn des Veranstalters bzw. der Plattenfirma vorgeht,
solche total unterschiedlichen Bands miteinander touren zu lassen.
Früher bei Rockkonzerten versuchte man zumindest die Vorband dem Top-Act
anzupassen. Diesmal passte es nicht mal annähernd zusammen.

Dann, gut 15 Minuten Umbaupause und plötzlich (das Licht war noch an)
quäkte wer ins Mikro "Heya Heya Heya".... Ozzy Osbourne hockte noch in der
Garderobe oder sonst wo und hatte sich das Mikro geschnappt.
Dann sang er den Anfang von "Paranoid" und in der Halle ging die Post ab.
Auf der Bühne war noch immer niemand zu sehen.
Dann, Licht aus und auf der Videoleinwand hinter der Bühne fing ein buntes
Farbenspiel an. Dazu kam von Band diverse Intros und Refrains aus diversen
Black Sabbath Songs. Auf der Bühne war noch immer keiner zu sehen.
So gings gut 2 Minuten und plötzlich erschien Bruder Osbourne auf der
Bühne. Ganz in Schwarz, kaasweisses Gesicht und John-Lenon-Brille auf :)
Mit "N.I.B." gings dann los.
"I love you all" sagte er genau einmal. Dafür etwa 50 mal "Fuck" und
"Fucking", kombiniert mit "Let me see your fucking hands" und "Are you
fucking crazy". Nervte mit der Zeit ein bissl.

Interessant war auch, das nicht ein einziges Lied aus der Zeit wo Tony
Martin, Ronnie James Dio oder Ian Gillan bei Black Sabbath sangen, kam.
Alles aus der Zeit mit Ozzy. Fairerweise muss man aber auch sagen das keine
Solosongs von den Ozzy-Alben kamen, also auch kein "Dreamer" :-)

"Iron Man" war sozusagen das erste richtige Highlight.
Auf englisch, deutsch und bayrisch zählte Ozzy das Intro ein, dann ein
gigantischer Chor, die ganze Halle sang mit.
Das war der berühmte Moment wo es einem alle Körperhaare aufstellt.
Der Konzertfan weiss wovon ich rede.
Super gespielt war auch "Black Sabbath", kombiniert mit einer geilen
Lightshow. Vor allem das metallic-blau kam meiner Meinung nach gut an.

"Paranoid", mit verlängertem Mittelteil und "Hey"-Einlagen, "War Pigs"
usw.... alles top gespielt, man merkt, die Herren habens durchaus noch
drauf.
Ozzy selber ging allerdings noch immer wie ein Zombie über die Bühne und
hielt sich recht oft am Mikroständer fest. Im Vergleich zu seiner schlimmen
Zeit machte er aber einen recht fitten Eindruck.

Interessant war auch das 2 Security-Leute am Bühnenrand zwei volle Eimer
Wasser abbekommen haben. Der 3.Eimer flog ins Publikum (der Inhalt,
versteht sich). Weiterhin warf Bruder Osbourne leere Teebecher ins Publikum.

Bei der Vorstellung der Band bekams der Schlagzeuger am meisten ab.
"On Drums, Mister Bill Ward" rief Ozzy.
Applaus.
Nochmal: "Mister Bill Ward"
Mister Ward erhob sich und verbeugte sich höflich.
Nochmal: Miiiisterrrr Billll Waaaard !
Es folgte Gekichere :)
Und beim 4.Mal bliebs beim "Mister", den Rest erledigten dann die Fans.
Kam recht gut rüber, vor allem wenn man selber dabei war :)

Nach knapp 80 Minuten war dann Sense. (!!)
Man verabschiedete sich höflich und kehrte nach 2 Minuten zurück um mit
"Children of the grave" die Zugabe abzuliefern.
Bei der einen Zugabe bliebs dann auch, und somit war nach nur 85 Minuten
Schluß. Meiner Meinung nach ein bissl kurz.
Dafür waren die beiden Vorgruppen absolute Scheiße.


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